„Was lange währt, wird endlich gut“, freut sich der Bundestagsabgeordnete Zertik (CDU) über die Bundesförderung, die der Deutsche Bundestag für das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold in Aussicht stellt.
Damit soll dieser Institution zukünftig eine solide finanzielle Basis für die Museumsarbeit zur Verfügung stehen. „Ich bin sehr zufrieden, dass die ehrenamtliche Arbeit der Direktorin Dr. Katharina Neufeld und ihrer hoch motivierten Mitarbeiter durch die Förderung eine Anerkennung von ganz oben erhält. Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte arbeitet schon seit vielen Jahren auf hohem, wissenschaftlichen Niveau, weil es Netzwerke zwischen Forschenden strickt und moderne Erkenntnisse zur Kultur und Geschichte der Spätaussiedler präsentiert. Das Museum hat aber auch viele Brücken zwischen Osteuropa und Westeuropa gebaut, in dem es für Jung und Alt die 250-jährige, wechselvolle Geschichte erlebbar macht. Diese integrative Aufgabe kann nun erfolgreich fortgesetzt werden“, so der lippische Bundestagsabgeordnete, der mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien den Antrag für die Museumsförderung eingebracht hatte.
Mit 2,4 Millionen Menschen stellen die Russlanddeutschen die größte Gruppe der Spätaussiedler, die sich in vielen Regionen Deutschlands angesiedelt haben und prägend wirken. „Die Förderung des kulturellen Erbes der Deutschen aus Russland und den ehemaligen Sowjetrepubliken ist ein wichtiger Beitrag zur kulturellen Identität Deutschlands. Das wird im Detmolder Museum in Zeugnissen, Bildern und Texten dargestellt und durch viele Veranstaltungen lebendig gehalten“ so der Abgeordnete aus Schieder-Schwalenberg. „Das Museum ist ein Erinnerungsort des kollektiven Gedächtnisses, das durch die furchtbaren Kriegsfolgen fast verloren worden wäre. Es wirbt für gegenseitiges Verständnis und Toleranz und für eine gelungene Beheimatung. Deshalb ist die Arbeit dieses Museums so wertvoll.“
Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte ist ein Auswanderungsmuseum der besonderen Art. Mit der Dauerausstellung „Ausgepackt. Russlanddeutsche in der Geschichte und Gegenwart“ präsentiert das Museum die ganze Migrationsgeschichte der Russlanddeutschen mit authentischem Material, wie Bilder, Fotos, Dokumenten, sowie multimedialen Mitteln. Die Ausstellung ist modern und insbesondere für Schüler didaktisch sinnvoll eingerichtet. Das Museum beabsichtigt Integration durch Identität in Deutschland zu leisten, das seit 1955 2,4 Millionen Russlanddeutsche aufgenommen hat. Somit trägt das Museum zur Verständigung zwischen den Volksgruppen in Deutschland bei. Es ist das einzige Museum dieser Art bundesweit, sogar weltweit. Die Aufgaben des Museums sind, wie vom Internationalen Museumsbund vorgegeben: Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln. Bis heute ist der Hauptsponsor der Christliche Schulförderverein Lippe e. V.
Gründung: 16. März 1996
Neueröffnung: 22.-23. Juli 2011
Ausstellungsfläche: etwa 500 qm² Dauerausstellung, weitere 100 qm² Sonderausstellung
Benutzungsräume zusammen mit den August-Hermann-Francke-Schulen: Forum(Veranstaltungssaal) 231,26 m², Konferenz- (36,65 m²) und Seminarraum (99,15m²) ergeben: 1.225 m²
Motto des Museums: „Unserer Geschichte eine Heimat geben, durch Identität die Integration gestalten“
Politische Botschaft: „Völker entsaget dem Hass – versöhnt euch, dienet dem Frieden – baut Brücken zueinander“ (Botschaft der Heimkehrer aus der Gefangenschaft an der Friedland-Gedächtnisstätte)
Besucherzahl wächst von 3000 Personen 2011 bis 5000 Personen 2013
Museumspädagogik: Das Museum ist Bildungspartner NRW; Kooperationspartner der Kulturscouts OWL; in Kooperation mit dem August-Hermann-Francke-Gymnasium Detmold ein Theaterstück verfasst und auf professionellen Bühnen in NRW aufgeführt (2013);
Netzwerk Kultur: gemeinsame Sonderausstellung mit dem Deutsch-Russischen-Begegnungszentrum in St. Petersburg „Deutsche Siedler um Sankt Petersburg: eine historische Kulturlandschaft“(2014)
Hintergrundinfos zum Museum unter www.russlanddeutsche.de