Der EAK (Evangelische Arbeitskreis) der CDU veranstaltete am 27. April 2013 sein 9. Lippe-Forum über die „Verdrängung des christlichen Glaubens im Nahen Osten“. Es wurde eingestimmt von einem Gottesdienst in der Stapelager Kirche durch Pastor Köhler, Kalletal. Anschließend begaben sich die ca. 60 Teilnehmer in den Hörster Krug, wo der EAK-Kreisvorsitzende Wolfgang Strohmeyer die Tagung eröffnete.
(v. l.) Wolfgang Strohmeyer, Cajus Caesar, Dr. Rolf Sauerzapf, Tobias Treseler. Foro: PrivatDer lippische Bundesabgeordnete Cajus Caesar sprach sein Grußwort, desgleichen Prof. Helmut Wenck vom Bezirksvorstand des EAK, der Bezirksvorsitzende der Senioren-Union Herr Mihm aus Paderborn sowie der Vertreter des den Lippern befreundeten Leipziger EAK. Des Weiteren wurden Grußworte des Europa-Abgeordneten Elmar Brok sowie des Bundesgeschäftsführers des EAK, Pastor Meißner, Berlin, übermittelt.
Pfarrer Tobias Treseler referierte als Dezernent der Lippischen Landeskirche für öffentliche Verantwortung über aktuelle Probleme seiner Kirche, speziell über Fragen des Religionsunterrichts. Beim islamischen ergibt sich ein Problem daraus, dass der Islam hier keine überörtlichen religiösen Repräsentanten hat, sondern uns in Form einer Vielzahl von Vereinen begegnet.
Daran anschließend hielt der frühere Dekan des Bundesgrenzschutzes und Vorsitzende der Hilfsaktion Märtyrerkirche, Dr. Rolf Sauerzapf aus Kassel, das Hauptreferat. Es war überaus instruktiv, indem er kein Bücherwissen vortrug. Vielmehr bereist er seit vielen Jahren den Nahen Osten und hat dabei wichtige Akteure wie den Patriarchen in Istanbul (früher: Konstantinopel) persönlich kennen gelernt. Sauerzapf teilte mit, dass diese Metropole vor hundert Jahren noch 20 % Christen hatte, heute dagegen nur noch weniger als 1 % hat. Weiter führte er aus, dass der Krieg im Irak und in Afghanistan die dortigen Christen in eine tödliche Krise gebracht hat und dass das uralte koptische Christentum in Ägypten durch das von der arabischen Rebellion, die ein islamistisches Regime installiert hat, ernsthaft bedroht wird. Der mörderische Bürgerkrieg in Syrien hingegen stellt schließlich eine tödliche Gefahr für die uralten christlichen Gemeinden dar. In deren Dörfern wird noch das Aramäische gesprochen, die Sprache von Jesus Christus!
Nach dem gemeinsamen Mittagessen übernahm Prof. Dr. Helmut Wenck, Schloß Holte, die sehr lebhafte und von ihm routiniert geführte Diskussion. Bei ihr wurde das Fazit gezogen, dass das Christentum im Nahen Osten durch die Anwendung von Gewalt in Frage gestellt wird. Die ertragreiche Tagung endete mit Kaffee und Kuchen.