120 Gäste folgten der Einladung zur Podiumsdiskussion zum Thema Mobilität in Lippe, die im Wartesaal im Bahnhof In Bad Salzuflen stattgefunden hat.
Mit den Teilnehmer diskutierten CDU-Landratskandidaten Jens Gnisa, vom VdK Martin Walbert, vom Fahrgastverband PRO BAHN NRW e.V. Regionalverband Ostwestfalen-Lippe Herrn Willi Wächter, vom ADFC Herrn Manfred Wiehenkamp (Vorsitzender) und der Gruppenvorsitzende des RCDS OWL Herrn Jacob Lehmann. Moderiert hat die Runde Lars Wilhelm Brakhage.
v.l.: Manfred Wiehenkamp, Jacob Lehmann, Lars Wilhelm Brakhage, Jens Gnisa, Martin Walbert und Willi Wächter Willi Wächter hat bei seiner Arbeit den Schwerpunkt Schiene in den Vordergrund gestellt. Dabei ist ihm wichtig, dass eine Kopplung zwischen ankommendem Zug mit dem anschließenden Bustransfer erreicht wird. Das könnte auch mit autonom fahrenden Shuttlebussen funktionieren. "Es hilft nichts, wenn ich mit dem Zug ankomme und dann mit dem ÖPNV nicht weiter an mein Ziel gelange."
Martin Walbert vom VdK griff das sofort auf, denn er vertritt durch seine ehrenamtliche Arbeit im VdK Menschen die auch im Alter und mit Behinderungen ihr Leben selbstbestimmt führen möchten und dafür mobil sein müssen. Dafür braucht es Barrierefreiheit und mehr als einen Bus morgens, mittags und abends. Man muss auch zu seinen Terminen kommen können, wenn man selbst nicht mehr PKW fährt. Dazu müssten Tickets auch bezahlbar sein, damit sozial Schwache sich nicht entscheiden müssen zwischen Nahrung und Mobilität. Dabei erinnerte er: "so schön wie ein 1€-Ticket ist, wenn ich das im Abo kaufen muss, sind das im Jahr 365 Euro. Vielleicht benötige ich es jedoch nur zwei Mal im Monat!"
Jens Gnisa steht für ein 3 Säulen Modell bei der Mobilität. ÖPNV mit einer einheitlichen Tarifstruktur, die einfach ist sodass sie der Nutzer auch verstehen kann. Fahrradverkehr und Carsharing für kurze Distanzen und den Individualverkehr mit dem PKW. "Niemand soll sich schämen müssen, wenn er mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist! so Gnisa.
Manfred Wiehenkamp vom ADFC berichtete dass nach einer Studie in Lippe 70% den eigenen PKW nutzen, Radfahrer und Fußgänger zu 10% und nur etwa 8% der Menschen den ÖPNV nutzen um zur Arbeit zu kommen oder ihre privaten Dinge zu erledigen. Um den Fahrradverkehr zu verbessern läge es an den Kommunen und Kommunalpolitikern sich für die Sache stark zu machen und bereitstehende Fördermittel zu beantragen und Maßnahmen zu beschließen.
Jacob Lehmann vom RCDS zeigte an Beispielen auf wie es Studenten erleben wenn Sie von außerhalb zur Fachhochschule in Lemgo gelangen möchten oder abends noch einmal weg möchten. Probleme sind auch hausgemacht, dass es in der Nähe des Studienstandortes zu wenige Wohnmöglichkeiten gibt.
CDU-Chef Brakhage zog nach zwei Stunden anregender Diskussion mit den Gästen ein positives Fazit: "Zwischen den Diskutanten lagen keine großen Entfernungen, in der Sache sei man sich einig. ÖPNV, Radverkehr und Individualverkehr müssen sich zukünftig sinnvoll ergänzen, war die einhellige Meinung."