Wie aktuell berichtet, fordert die Grünen-Bundesvorsitzenden Simone Peter, die Augustdorfer Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne umzubenennen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christian Haase warnt davor, die aktuelle Diskussion um Wehrmachtsgedenken in der Bundeswehr mit Zweifeln am Traditionsverständnis der Bundeswehr zu vermischen.
„Unsere Bundeswehr ist international angesehen und leistet einen unermüdlichen Dienst zum Wohle Deutschlands und über unsere Grenzen hinaus. Viel zu wenig würdigen wir die Arbeit unserer Soldaten im politischen Tagesgeschäft. Die Grünen thematisieren die Bundeswehr immer nur dann öffentlich, wenn es die Möglichkeit gibt Salz in eine offene Wunde zu streuen. Wenn es den Einsatz und die Leistung unserer Bundeswehr zu loben gilt, dann hört man von den Grünen nichts. Die aktuellen Vorfälle in der Bundeswehr gilt es vollständig aufzuklären. Die Bundeswehr nun aber pauschal als wehrmachtsverherrlichende Institution darzustellen, davor warne ich ausdrücklich“, sagt der heimische CDU-Abgeordnete Haase.
Bereits seit 2011 sind die Grünen an dem Thema „Umbenennung von Kasernen“ dran. Zu dieser Zeit gab es die erste überfraktionelle Initiative von Grünen und Linken.
„Mir geht es gar nicht um den sachlichen Diskurs zur Frage eines würdigen Namensgebers für eine Kaserne. Nur stört es mich sehr, dass solche Umbenennungen meist nicht so harmlos sind wie es scheint. Sie sind Teil einer schleichenden Ideologisierung, weil in nahezu allen Fällen Initiatoren dahinter stehen, die die alleinige Deutungshoheit der Political Correctness für sich in Anspruch nehmen. Eine Arbeitsgruppe aus Soldaten und Zivilisten hat sich 2013 in Augustdorf ausführlich mit der Person Rommel beschäftigt – es stimmt nicht, dass man die Augen vor dem Wandel der Zeit verschließe. Fokus liegt auf Rommels Renommee als militärischer Führer, das bis heute fester Bestandteil der Lehre aller bedeutenden Militärakademien der Welt ist. Zudem habe er mehrfach verbrecherische sowie unsinnige militärische Befehle Hitlers nicht befolgt. Da schließe ich mich der Einschätzung von Prof. Johannes Tuchel in seiner Funktion als Leiter der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“ an“, so Haase.
„Ich erkenne die Notwendigkeit einer Prüfung der Kasernen durch den Generalinspekteur, die aus aktuellem Anlass angeordnet wurde, an. Natürlich ist die Aufklärung einer Verwerfung stets auch Anlass, rechts und links des eigentlichen Geschehens zu prüfen. Doch den Generalverdacht und die ständige Nennung von Bundeswehr und Wehrmacht in einem Atemzug, lehne ich ab. Man darf nicht vergessen: Ohne Bezug zur Vergangenheit haben die Menschen keine Basis, aufgrund derer sie die Gegenwart beurteilen können. In einer Gesellschaft ohne Bezug zur Vergangenheit ist es uns unmöglich gemacht, noch eigenständige Werturteile zu treffen. Die Vergangenheit kann nicht selektiv, sondern nur in einer Gesamtheit betrachtet werden. Wer glaubt, unbequeme oder unliebsame Bereiche der Geschichte unseres Volkes ausblenden zu können indem man Erinnerungen auslöscht, braucht sich nicht zu wundern, wenn ihn die Geschichte irgendwann einholt“, so Haase.